Kartoffeln in Taschen anbauen

Veröffentlicht am 30. September 2020 um 13:01

Kartoffeln auf dem Balkon anbauen? Das ist wohl eines der pflegeleichtesten Gemüsearten. Am einfachsten gelingt das in alten Einkaufstaschen. Das ist platzsparend und günstig. Und so geht man vor:  

Vorkeimen lassen:

Ab Ende Februar lassen wir einige Kartoffeln austreiben. Dafür legen wir die Kartoffeln in alte Eierkartons und stellen sie ans Fenster. Nach einiger Zeit bilden sich kleine grüne oder lila Triebe. Pflanzkartoffeln kann man in jedem Gartencenter oder Baumarkt kaufen. Wer noch ausgetriebene Biokartoffeln im Keller liegen hat kann auch diese problemlos verwenden.

Pflanzung in Taschen:

Am Anfang kleine Löcher in den Boden der Tasche schneiden, damit das Wasser ablaufen kann. Die Taschen müssen umgekrempelt werden. Am besten schneidet man vorher die Tragelaschen ab. Anschließend die Ränder umstülpen bis die Ränder noch etwa 15 cm hoch ist. Die Tasche bis zum Rand mit Erde füllen und die ausgetrieben Kartoffeln vergraben. Anschließend gut angießen.

Ich verwende zwei bis drei Kartoffeln pro Pflanztasche. Ab meisten Ernte kann man erzielen, wenn man möglichst kleine Kartoffeln bei der Pflanzung verwendet. Jetzt muss man Warten bis die Pflanzen etwa 10 cm aus der Erde ragen.

Anhäufeln:

Wenn die Pflanzen etwa 10 bis 15 cm aus der Erde ragen wird angehäufelt. Man stülpt den eingeschlagenen Rand ein Stück zurück. Der Rand sollte etwa so hoch wie die Pflanzen sein. Anschließend wird der freie Platz um die Pflanzen herum mit Erde aufgefüllt. Am Ende sollte nur noch die Spitze der höchsten Pflanze zu sehen sein. Beim Anhäufeln muss man sehr vorsichtig sein, sonst kann schnell eine Kartoffelpflanze abbrechen.

Dieser Schritt wird solange wiederholt bis die Ränder wieder ausgeklappt sind und die ganze Tasche mit Erde gefüllt wurde. Das Anhäufeln soll die Pflanze anregen mehr Kartoffeln zu bilden.

Die Kartoffeln muss man auch nicht düngen, weil die frische Erde, die immer wieder nachgefüllt wird, ausreichend Nährstoffe bietet.

Ernte:

Kartoffeln brauchen ca. 100 bis 120 Tage bis man sie ernten kann. Nachdem sie in blühte standen werden die Pflanzen irgendwann braun werden und absterben. Wenn sie braun werden ist der optimale Erntezeitpunkt. Kartoffeln kann man auch einfach nach Bedarf ernten. Der Rest bleibt in der Erde und damit auch frisch und haltbar.

Versetzte Aussaat:

Versetzte Aussaat funktioniert auch mit Kartoffeln auf dem Balkon. Man lässt einfach jeden Monat drei Kartoffeln austreiben und pflanzt sie nach und nach in Taschen. Dann kann im Herbst bis hinein in den Winter geerntet werden. Kartoffeln kann man, auch wenn sie schon erntebereit sind, in der Erde lassen und immer bei Bedarf ernten. Solange sie in den Taschen bleiben sind die Kartoffeln nicht besonders Kälteempfindlich.  

Nachkultur:

Die Erde ist nach der Ernte wieder schön locker. Deshalb kann man sie direkt weiterverwenden. Ich dünge sie mit einem organischen Gemüsedünger auf verwende sie dann auf zwei Arten:

* Zum Auffüllen der Hochbeete: Diese verlieren über die Saison an Volumen. Die frisch gedüngte Erde einfach also oberste Schicht in Hochbeete und Blumenkästen füllen. Wenn noch Mulch auf den Beeten liegt, arbeite ich diesen leicht unter und verteile die Kartoffelerde darüber.

* Zum Auffüllen der leergewordenen Töpfe:  Im Herbst sind einige meiner Töpfe nach und nach leer geworden. Diese fülle ich nun mit der gedüngten Erde auf und pflanze vorgezogene Kohlpflanzen für den Winter hinein.

Kohl ist eine tolle Nachkultur für Kartoffeln.

Wie viel kommt dabei raus?

Zwischendurch habe ich auch immer ein paar Kartoffeln aus der Erde gezogen. Zum Beispiel dann wenn ich nur zwei drei Stück für eine Suppe gebraucht habe. Insgesammt komme ich mit drei Kartoffeltaschen und sieben Startkartoffeln aus dem Supermarkt auf etwa zwei Kilo Ernte.

Ende Juli 2020

Anfang August 2020

Ende September 2020

Nächstes Jahr werde ich richtige Saatkartoffeln kaufen und den Ertrag vergleichen. Ich bin schon sehr gespannt. :)

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